Wir werfen einen Blick auf die jüngsten Entwicklungen in der KI-Welt. Von internationalen Bemühungen zur Schaffung sicherer KI-Systeme über die Nutzung von KI in deutschen Unternehmen bis hin zu innovativen Durchbrüchen und bedeutenden Investitionen. Wie Länder und Unternehmen mit den Herausforderungen der KI-Sicherheit umgehen, die geringe Nutzung von KI in deutschen Firmen, OpenAIs ChatGPT feiert seinen ersten Geburtstag und der Einsatz von KI-Technologien zur Verbesserung der Barrierefreiheit in den Medien. Wir werfen einen Blick auf die jüngsten KI-Innovationen von Amazon, spekulieren über OpenAIs geheimnisvolles Q*-Modell und beleuchten Microsofts massive Investitionen in Großbritannien.
1. Secure by Design
Kürzlich wurde ein neuer KI-Richtlinienentwurf „Secure by Design“ von 18 Ländern, darunter Deutschland, die USA und Großbritannien, unterzeichnet. Diese Richtlinien zielen darauf ab, die Sicherheit von KI-Systemen von der Entwicklung an zu gewährleisten. Sie sollen Entwicklern helfen, fundierte Entscheidungen hinsichtlich der Cybersicherheit in KI-Systemen zu treffen.
Interessanterweise handelt es sich hierbei um einen Verhaltenskodex, nicht um bindende Regulierungen. Der Entwurf wurde vom UK’s National Cyber Security Centre (NCSC) und der US Cybersecurity and Infrastructure Security Agency (CISA) in Zusammenarbeit mit Industrievertretern und nationalen Behörden weiterer Länder ausgearbeitet. Die EU verhandelt indes weiterhin über den AI Act, wobei Länder wie Deutschland, Frankreich und Italien Selbstregulierung bevorzugen.
2. ChatGPT feiert Geburtstag
OpenAI feiert den ersten Geburtstag von ChatGPT. einem Meilenstein in der Entwicklung von KI-Sprachmodellen, die weltweit große Aufmerksamkeit erregt hat. Seit seiner Einführung hat ChatGPT eine beeindruckende Akzeptanz und Popularität erlebt, indem es Nutzern ermöglicht, in natürlicher Sprache mit einer KI zu interagieren. Kritik gab es von KI-EthikernInnen, die auf die Unreife der Technologie und potenzielle Risiken hinweisen. Datenschutzbehörden fordern ebenfalls strengere Regelungen für solche KI-Modelle.
Trotz dieser Herausforderungen demonstriert der erste Geburtstag von ChatGPT, wie rasant sich KI-Technologien entwickeln und welche neuen Möglichkeiten sie bieten.
3. Amazons KI-Anwendung
Amazon integriert neue generative KI-Anwendungen in seine Amazon Web Service-Dienste, die hauseigene Cloud Computing Plattform, was die wachsende Rolle von KI in der Unternehmenswelt unterstreicht. Mit Amazon Q als Chatbot in Connect, die Contact Center Software von Amazon, und der Erweiterung der Connect Contact Lens durch neue KI-Tools für Analysen und Qualitätsmanagement zeigt das Unternehmen, die ihre Datenanalyse und Kundeninteraktionen verbessern möchten, wie KI den Kundenservice und die betriebliche Effizienz verbessern kann.
Die Integration mit Salesforce und die Entwicklung eigener KI-Chips sind weitere Beispiele für Amazons Engagement in diesem Bereich.
4. Q* Spekulationen
Gerüchte über ein neues KI-Modell von OpenAI, bekannt als Q*, haben für Aufsehen gesorgt. Dieses Modell könnte die Fähigkeit von künstlicher Intelligenz, Mathematikaufgaben selbstständig zu lösen, revolutionieren und damit neue Möglichkeiten in Bereichen wie der Informatik eröffnen. Allerdings wirft dies auch Sicherheits- und Regulierungsfragen auf.
Die Debatte um Q* könnte weitreichende Auswirkungen auf die Regulierung von KI haben und unterstreicht die Notwendigkeit einer verantwortungsvollen Entwicklung und Nutzung dieser Technologien.
5. KI in deutschen Unternehmen
Eine Destatis-Erhebung offenbart eine überraschende Zurückhaltung deutscher Unternehmen bei der Nutzung von KI. Nur jede achte Firma nutzt derzeit KI-Technologien, wobei größere Unternehmen deutlich aktiver sind als kleinere. Die Hauptanwendungen finden sich in Bereichen wie Controlling, IT-Sicherheit und Management.
Die Gründe für diese Zurückhaltung sind vielschichtig: von fehlendem Wissen über Inkompatibilität mit bestehender Ausstattung bis hin zu Datenschutzbedenken und Kosten. Dies zeigt, dass deutsche Unternehmen zwar das Potenzial von KI erkennen, aber noch Herausforderungen bei der Implementierung sehen. Im internationalen Vergleich scheinen deutsche Firmen bei der Vorbereitung zum KI-Einsatz hinterherzuhinken, was langfristige Auswirkungen auf ihre Wettbewerbsfähigkeit haben könnte.
6. Barrierefreiheit durch KI
Die ARD unternimmt Schritte, um ihre Sendungen durch KI-basierte Transkription barrierefreier zu machen. Insbesondere Nachrichten und Live-Sendungen, die bisher aufgrund des Aufwands nicht untertitelt wurden, stehen dabei im Fokus. Während es keine genauen Angaben zur Technologie oder zur Genauigkeit der Untertitel gibt, ist dies dennoch ein starker Schritt zur Inklusion.
Das ZDF plant ebenfalls verstärkt KI für die automatische Erstellung von Untertiteln zu nutzen und setzt eigene Grundsätze für den redaktionellen Umgang mit generativer KI fest. Diese Initiativen sind Teil eines beispielhaften Bestrebens, die Zugänglichkeit und Barrierefreiheit von Medieninhalten zu verbessern.
7. Microsoft Großinvestitionen
Microsofts Ankündigung, in den nächsten drei Jahren 2,5 Milliarden Pfund in KI-Rechenzentren in Großbritannien zu investieren, ist ein deutliches Zeichen für die wachsende Bedeutung des Landes im globalen KI-Markt. Diese Investition, die größte in der 40-jährigen Geschichte von Microsoft im Vereinigten Königreich, zeigt das Engagement des Unternehmens, der steigenden Nachfrage nach effizienter und skalierbarer KI-Rechenleistung gerecht zu werden. Dieses Engagement wurde von der britischen Regierung positiv aufgenommen und unterstreicht Großbritanniens Bestreben, eine führende Rolle im Bereich der KI zu spielen.
8. Schnelle Bildgenerierung
Stable Diffusion XL Turbo, ein neues Modell von Stability AI, erzeugt Bilder fast in Echtzeit und sorgt für Aufsehen in der KI-Gemeinschaft. Mit der Technik Adversarial Diffusion Distillation (ADD) reduziert es die benötigten Schritte rapide, was eine beindruckend schnelle Bildgenerierung ermöglicht, die NutzerInnen erlaubt, Änderungen am Prompt vorzunehmen und sofort entsprechende Bilder zu erhalten. Tests zeigen, dass eine Nvidia Geforce RTX 3060 ein hochauflösendes Bild in etwa vier Sekunden generieren kann, während eine Nvidia A100 dies sogar in 207 Millisekunden schafft. Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Fortschritt in der Geschwindigkeit und Effizienz der KI-basierten Bildgenerierung.