In den letzten Wochen gab es einige bemerkenswerte Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz: Adobe hat seinen KI-Assistenten in Acrobat nun auch in deutscher Sprache verfügbar gemacht, und Duolingo erweitert sein Sprachlernangebot um KI-gestützte Videogespräche. Gleichzeitig arbeiten OpenAI-Chef Sam Altman und der frühere Apple-Designer Jony Ive an einem neuen KI-Gerät. Datenschützer äußern Bedenken gegenüber dem zunehmenden Einsatz von Gesichtserkennung, während auf Mallorca Drohnen zur Unterstützung von Rettungskräften getestet werden. Snapchat bringt neue KI-Funktionen in seine App, und Meta stellt mit der AR-Brille „Orion“ sowie dem VR-Headset Quest 3S erweiterte Technologien vor und arbeitet zusammen mit Ray Ban an einer AR Brille.. Microsoft plant, das stillgelegte Atomkraftwerk Three Mile Island wieder in Betrieb zu nehmen, um den wachsenden Energiebedarf seiner KI-Rechenzentren zu decken.
1. Meta setzt auf AR
Auf der Meta Connect 2024 stellte Mark Zuckerberg die AR-Brille „Orion“ vor, die Hologramme, Eyetracking und Sprachsteuerung kombiniert. Diese Brille könnte eine neue Ära der Augmented Reality einläuten, auch wenn sie noch nicht sofort verfügbar sein wird. Neben der Brille wurden auch die neuen Ray-Ban Meta Glasses und das erschwingliche VR-Headset Quest 3S vorgestellt. Meta AI wurde ebenfalls weiterentwickelt und kann nun Bilder analysieren und in Chats integriert werden. Mit dem neuen Modell Llama 3.2 will Meta seine KI-Technologien weiter vorantreiben. Quest 3S soll insbesondere den Zugang zu Mixed Reality für ein breites Publikum erleichtern. Metas Fokus auf KI und AR zeigt, dass das Unternehmen weiterhin auf innovative Technologien setzt, um seine Marktposition zu stärken.
2. Duolingos KI-Gespräche
Duolingo erweitert seine App um neue KI-Funktionen, darunter die Möglichkeit, Videogespräche mit der KI-Figur Lilli zu führen. Lilli, bekannt für ihre sarkastische und gelangweilte Art, passt sich dem Sprachniveau der Nutzer an und soll das Selbstvertrauen der Lernenden stärken. Das neue Feature richtet sich an Abonnenten von Duolingo Max oder Duolingo Super und ist zunächst auf iOS in den Sprachen Englisch, Spanisch und Französisch verfügbar, weitere Sprachen werden folgen. Lilli gibt während der Konversation kein direktes Feedback, um den Gesprächsfluss nicht zu stören, was insbesondere für fortgeschrittene Lernende von Vorteil sein könnte. Kritisch könnte allerdings die fehlende Unterstützung für Android-Geräte sein, die einen Teil der Nutzerschaft ausschließt. Insgesamt stellt diese Funktion eine interessante Ergänzung zu bestehenden Lernmethoden dar und bietet eine unterhaltsame, wenn auch ungewöhnliche Möglichkeit, Sprachkenntnisse zu verbessern.
3. Altman und Ive innovieren
Sam Altman von OpenAI und der ehemalige Apple-Chefdesigner Jony Ive arbeiten an einem neuen KI-Gerät. Während Details noch geheim sind, spricht Altman von einem „Zeitalter der Intelligenz“, in dem KI Wohlstand schaffen könne. Gleichzeitig warnt er vor Konflikten um KI-Rechenleistung, wenn diese zu teuer und exklusiv werde. Kritiker bemängeln, dass Altman existenzielle Risiken der KI wie die Verdrängung von Arbeitsplätzen nicht ausreichend berücksichtigt. Die Zusammenarbeit mit Ive deutet darauf hin, dass das Gerät mehr als eine technische Spielerei ist. Es könnte KI erschwinglicher und zugänglicher machen und so zur Lösung globaler Probleme wie dem Klimawandel beitragen. Die Tech-Welt wartet gespannt auf weitere Details zu diesem Projekt, das den nächsten großen Schritt in der Entwicklung der KI markieren könnte.
4. Gesichtserkennung in Kritik
Die geplante Einführung von KI-gestützter Gesichtserkennung in der Strafverfolgung sorgt für heftige Diskussionen. Datenschützer kritisieren einen Gesetzentwurf der Bundesregierung, der einen weitreichenden Einsatz der Technologie zur Terrorismusbekämpfung vorsieht. Sie warnen vor Massenüberwachung und sehen die Gefahr, dass Menschen unter Generalverdacht gestellt werden. IT-Sicherheitsexperten sprechen von der schlimmsten Überwachungsnovelle der deutschen Geschichte. Kritiker befürchten, dass Grundrechte wie das Demonstrationsrecht massiv eingeschränkt werden. Datenschützer fordern, stattdessen die Polizeiarbeit zu verbessern und gezielte Maßnahmen zu ergreifen. Der Gesetzesentwurf ist noch in der Diskussion, aber die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit wird ein kontroverses Thema bleiben. Die Einführung solcher Technologien könnte weitreichende Auswirkungen auf die Privatsphäre haben.
5. Drohnen-Lebensretter
Rettungskräfte auf Mallorca testen den Einsatz von KI-Drohnen zur Überwachung von Badegästen und zur Unterstützung in Notfällen. Die Drohnen können Rettungswesten abwerfen und Durchsagen in verschiedenen Sprachen machen. Der Test läuft derzeit in der Gemeinde Santanyí, bald soll die Technologie auch am berühmten Ballermann-Strand zum Einsatz kommen. Neben der Rettung könnten die Drohnen auch zur Überwachung von Verkehrsverstößen eingesetzt werden. Die Einführung dieser Technologie könnte die Sicherheit der Badegäste erhöhen, doch gibt es Bedenken hinsichtlich der Kosten und der Zuverlässigkeit. Die Rettungskräfte sind skeptisch, sich vollständig auf Drohnen zu verlassen. Dennoch könnte der Einsatz von Drohnen in touristischen Gebieten ein innovativer Schritt sein, um die Arbeit der Rettungskräfte zu erleichtern und die Sicherheit an den Stränden zu erhöhen.
6. KI braucht Atomstrom
Microsoft plant die Reaktivierung des stillgelegten Kernkraftwerks Three Mile Island, um den Energiebedarf seiner KI-Rechenzentren zu decken. Ein 20-jähriger Stromabnahmevertrag mit Constellation Energy macht dies möglich. Der CO₂-freie Atomstrom wird benötigt, um die wachsenden Rechenkapazitäten für KI zu betreiben. Microsoft hat zudem mit Partnern wie Blackrock die Global AI Infrastructure Investment Partnership (GAIIP) gegründet, die bis zu 100 Milliarden US-Dollar in KI-Infrastruktur investieren will. Vor der Wiederinbetriebnahme müssen jedoch umfangreiche Modernisierungsarbeiten am Standort durchgeführt werden. Diese Entscheidung zeigt, wie wichtig stabile Energiequellen für den KI-Boom sind. Das Kraftwerk könnte auch einen wichtigen Beitrag zur regionalen Wirtschaft leisten und Arbeitsplätze schaffen.
7. Snapchat-KI
Snapchat hat ein Update mit mehreren neuen KI-Funktionen vorgestellt. Der Chatbot „My AI“ wurde erweitert und kann nun Schilder lesen und Speisekarten übersetzen. Neue KI-basierte Lenses ermöglichen kreative Filter und die Funktion „Memories“ nutzt KI, um automatisch Bildunterschriften und Collagen zu erstellen. Außerdem wurde die Oberfläche der App neu strukturiert, um die Nutzung zu vereinfachen. Der Chat und die Snap Map sind leichter zugänglich, was die Kommunikation zwischen den Nutzern fördert. Snapchat bleibt führend im Bereich Augmented Reality und erweitert mit dem Update seine interaktiven Funktionen. Neben kreativen Neuerungen bietet die App auch neue Tools für professionelle Kreative, um Inhalte weiter zu personalisieren. KI wird damit zu einem immer zentraleren Bestandteil des Snapchat-Erlebnisses.
8. PDF feat. KI
Adobe hat seinen Acrobat KI-Assistenten nun auch in deutscher Sprache verfügbar gemacht. Der Assistent fasst Dokumente zusammen, erstellt Exzerpte und vergleicht Inhalte. Neben PDFs verarbeitet die KI auch Word- und PowerPoint-Dokumente. Die Funktion soll Anwendern helfen, lange Dokumente schneller zu verstehen und Aufgaben effizienter zu erledigen. Adobe betont, dass Nutzerdaten weder zum Training der KI verwendet noch unverschlüsselt übertragen werden. Diese Sicherheitsmaßnahmen sind wichtig, um Datenschutzbedenken auszuräumen. Der Assistent ist sowohl in der Desktop- als auch in der mobilen Version von Acrobat verfügbar, allerdings als kostenpflichtige Zusatzfunktion. Die Einführung der deutschen Version könnte vor allem für Berufstätige und Unternehmen interessant sein, die regelmäßig mit großen Dokumenten arbeiten. Trotz des zusätzlichen Preises dürfte die Funktion aufgrund ihrer Effizienz eine sinnvolle Ergänzung der Software darstellen.