Von smarten E-Bike-Systemen bis hin zu personalisierten Chatbots auf Instagram – die Welt der künstlichen Intelligenz entwickelt sich rasant weiter. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die neuesten Entwicklungen und ihre Auswirkungen. Wir betrachten Bosch‘ innovative KI-Funktionen zur Optimierung der E-Bike-Reichweite, Metas revolutionäre 3D-Modellierungstechnologie und die beeindruckende Video-KI von Runway. Zudem werfen wir einen Blick auf die Nutzung von KI im Justizwesen Mexikos und OpenAIs Schritte hin zu einem eigenen KI-Betriebssystem. Diese Technologien bieten immense Chancen, bringen aber auch Herausforderungen mit sich, die einen verantwortungsvollen Umgang erfordern.
1. Bosch‘ KI-Bike
Bosch hat sein smartes System für E-Bikes mit einer „Range Control”-Funktion erweitert. Damit kann man jetzt ganz genau berechnen, wie viel Akkuleistung noch übrig ist. Dabei berücksichtigt die KI verschiedene Faktoren wie das Gesamtgewicht von Fahrer und E-Bike, das Höhenprofil der Route und das individuelle Fahrverhalten. So weiß man immer, wie weit man noch kommt. Das nimmt den E-Bikern doch gleich viel Angst vor einer leeren Batterie. Außerdem kann man in der neuen Flow-App einen Mindestwert für den Akkustand am Zielort festlegen. So kann man sicher sein, dass man immer mit ausreichend Reserve ankommt. Dazu kommen noch Funktionen wie eine erweiterte Navigation und eine Ladestand-Anzeige. Die sind aber nur in der kostenpflichtigen Flow+-App verfügbar.
2. Konkurrenz für Sora
Mit dem KI-Tool Runway kann man schon seit einiger Zeit mithilfe von Texteingaben Videos erstellen. Jetzt wurde die neueste Version der Video-KI vorgestellt: Gen-3 Alpha. Die neue Version ist jetzt für zahlende Kunden verfügbar. Damit unterscheidet sie sich schon mal von Sora, das seit seiner Ankündigung nicht für die Öffentlichkeit nutzbar ist. Trotzdem kann der Konkurrent aus dem Hause OpenAI gerade mit dem ersten KI-generierten KI-Werbespot für den Spielzeughersteller Toys „R” Us punkten.
Neben Text-zu-Video wird Runway bald auch um die Modi Bild-zu-Video sowie Video-zu-Video erweitert. Aktuell ist Runway vor allem für Leute gedacht, die Videos für Marketingzwecke erstellen. Die KI bietet für diesen Bereich jetzt bessere Möglichkeiten, menschliche Charaktere und komplexe Übergänge in Videos darzustellen.
3. 3D-Modelle durch KI
Meta hat mit Meta 3D Gen eine KI vorgestellt, die in weniger als einer Minute detaillierte 3D-Modelle aus Textprompts erstellen soll. Die Modelle können anschließend in Bezug auf Material, Textur und Farbe weiter angepasst werden, selbst das Modell selber soll gut zur Weiterverarbeitung genutzt werden können. Die Technologie verspricht insbesondere im Gaming- und Filmbereich große Fortschritte. Spieleentwickler und Filmemacher können schnell und effizient Modelle für digitale Medien erstellen und verändern. Außerdem kann man externe Modelle in Meta 3D Gen laden und mittels Prompting weiterbearbeiten. Die Technologie ist noch in der Forschungsphase, aber sie hat jetzt schon ein riesiges Potenzial. Sie kann die Erstellung und Anpassung von 3D-Assets erheblich beschleunigen und vereinfachen.
4. Instagram-Chatbots
Meta testet auf Instagram von Nutzern erstellte KI-Chatbots, die auf dem Large Language Model Llama basieren. Die Chatbots sollen Influencern und Unternehmen ermöglichen, effizienter mit ihren Followern zu interagieren, ohne persönlich Zeit investieren zu müssen. Ziel ist es, eine nahtlose und skalierbare Kommunikation zu ermöglichen, die aber klar kennzeichnet, dass es sich um KI-gesteuerte Interaktionen handelt. In den USA wird diese Technologie schon getestet, in Europa ist sie aber noch nicht erlaubt, weil die Datenschutzvorschriften zu streng sind.
5. KI im Gericht
Am Obersten Gerichtshof Mexikos wird jetzt erstmals KI eingesetzt, um Urteilsentwürfe zu verbreiten und deren Inhalt zu erklären. Die Plattform Sor Juana ermöglicht es den Nutzern, über ein Chat-Menü Fragen zu den Urteilen zu stellen und verständliche Antworten zu erhalten. Damit soll die Transparenz und das Verständnis richterlicher Entscheidungen verbessert werden. Die Plattform Sor Juana wurde von einem Team entwickelt, das sich unter anderem auf Online-Ressourcen wie Streamlit, Google und Pinecone stützt. Nutzer können spezifische Fälle nach Aktenzeichen auswählen und sich detaillierte Informationen über den Verlauf und die Entscheidungen anzeigen lassen. Die Plattform verarbeitet keine persönlichen Daten und dient ausschließlich der Aufklärung der Öffentlichkeit. Dieses innovative System stellt einen bedeutenden Schritt in der Digitalisierung des Justizwesens dar und könnte als Modell für andere Gerichtssysteme weltweit dienen.
6. KI-basiertes Betriebssystem
OpenAI hat durch die Übernahme des Start-ups Multi und die Einführung einer Desktop-Version von ChatGPT echt wichtige Schritte in Richtung eines eigenen KI-basierten Betriebssystems gemacht. Multi, bekannt für seine Video-Kollaborationsplattform, hat schon generative KI für Zusammenfassungen und Referenzen integriert. Mit der Übernahme will OpenAI diese Technologien weiterentwickeln und in ihre Desktop-Anwendungen einbinden. Die neue ChatGPT-Desktop-App für macOS bietet schnellen Zugriff auf den KI-Assistenten und zusätzliche Funktionen wie Screenshots und Sprachmodus. Eine Windows-Version ist ebenfalls in Planung. OpenAI will eine nahtlose Interaktion zwischen Mensch und Computer ermöglichen und könnte damit den traditionellen Browser als primäre Schnittstelle zum Internet ablösen. Diese Entwicklungen könnten dafür sorgen, dass wir Computer und Online-Inhalte ganz anders nutzen. Dadurch könnten sich auch die Rolle von Suchmaschinen und Websites verändern.