Von Paprikas, die von Robotern geerntet werden, über maßgeschneiderte Schuhe aus dem 3D-Drucker bis hin zu einer KI, die Asylverfahren beschleunigt – Während auf der CES 2025 futuristische Technologien präsentiert wurden, die den Alltag smarter machen, zeigt ein Blick in die Landwirtschaft, wie Drohnen und Roboter gezielt Ressourcen sparen und Prozesse optimieren. Auch in der Mode- und Designwelt setzt KI neue Maßstäbe, indem sie Produkte schneller und individueller gestaltet. Selbst die Justiz profitiert: KI-Tools helfen, langwierige Verfahren zu straffen, während die elektronische Akte weiter Einzug hält. In diesem Blogbeitrag beleuchten wir, wie KI unterschiedlichste Bereiche des Lebens neu definiert und technische Innovationen mit praktischen Lösungen verbindet.
Fokus auf Energie: CES 25
Die CES 2025 in Las Vegas war erneut ein Schaufenster für technologische Innovationen. KI stand im Mittelpunkt vieler Entwicklungen. Besonders auffällig: Ein Roboter-Gürtel, der nicht nur Spaziergänge in effektive Workouts verwandelt, sondern auch Menschen mit Gehbehinderungen unterstützt. Mithilfe von KI analysiert das Gerät die Bewegungen des Trägers und passt den Widerstand individuell an. Das Ergebnis ist ein maßgeschneidertes Training oder eine Gehhilfe, die Mobilität und Lebensqualität erhöht. Auch die Gaming-Branche wartete mit beeindruckenden Innovationen auf: Virtuelle Cockpits mit taktilem Feedback simulieren ein realistisches Fahrerlebnis, das über bloße visuelle Effekte hinausgeht. Für Autofans hatte BMW ein interaktives Cockpit im Gepäck, das die gesamte Windschutzscheibe in ein Multifunktionsdisplay verwandelt. Neben Entertainment und Komfort spielte auch Nachhaltigkeit eine Rolle.
Alles wird digital, alles wird persönlicher – und mit Blick auf Energieverbrauch auch immer effizienter.
Schuhe aus dem Drucker
Das Start-up Syntilay zeigt, wie künstliche Intelligenz und 3D-Druck die Modebranche revolutionieren können. Mit einer Kombination aus KI-Tools wie Midjourney und Vizcom AI entwickelt das Unternehmen personalisierte Slides, die nicht nur futuristisch aussehen, sondern auch perfekt passen. Der Prozess beginnt mit einem 3D-Scan der Füße, der einfach mit der Smartphone-Kamera durchgeführt wird. Diese Daten fließen dann direkt in den Produktionsprozess ein und ermöglichen die Herstellung maßgeschneiderter Schuhe. Die futuristischen Slides sind in verschiedenen Farben erhältlich und kosten 150 Dollar pro Paar. Neben dem bequemen Design will Syntilay auch die Produktion flexibler und effizienter gestalten. Ein weiteres Ziel des Unternehmens ist es, die Technologie für Marken und Designer zugänglich zu machen, damit diese ihre eigenen KI-basierten Kollektionen entwickeln können.
SPAR3D: 3D-Modelle in Echtzeit
Mit SPAR3D bringt Stability AI frischen Wind in die Welt der 3D-Modellierung. Dieses Tool ermöglicht es, aus einem einzigen Bild in weniger als einer Sekunde detaillierte 3D-Modelle zu erstellen. Das Besondere: Die generierten Modelle können in Echtzeit bearbeitet werden, indem Punkte verschoben, eingefärbt oder ergänzt werden. Eine zweistufige Architektur sorgt dabei für präzise Geometrien und flexible Anpassungen. Durch die Zusammenarbeit mit Nvidia konnte SPAR3D für leistungsfähige Hardware optimiert werden, was die Verarbeitungsgeschwindigkeit deutlich erhöht. Die Technologie ist frei zugänglich und kann in den verschiedensten Anwendungsbereichen eingesetzt werden, von der Spieleentwicklung über Produktdesign bis hin zur Architektur. Mit SPAR3D wird die Erstellung komplexer Modelle nicht nur schneller, sondern auch für mehr Menschen zugänglich.
OpenAI o3: Mächtig, aber aufwendig
Das KI-Modell o3 von OpenAI setzt neue Maßstäbe bei der Bearbeitung komplexer Aufgaben. Es erzielt beeindruckende Ergebnisse bei abstrakten logischen Aufgaben wie dem Abstract Reasoning Corpus (ARC), bei dem es eine Trefferquote von 85 Prozent erreicht. Diese Leistung basiert auf einer „test-time compute“-Strategie, bei der Schritt für Schritt Teillösungen generiert und überprüft werden. Besonders interessant ist der Ansatz, Lösungen nicht nur linear, sondern in vielen Iterationen zu entwickeln, um die beste Variante zu finden. Allerdings ist o3 kein Modell für den Massenmarkt – zumindest noch nicht. Jede Anfrage verursacht hohe Rechenkosten, was den Einsatz auf spezialisierte Anwendungsbereiche beschränkt. Unternehmen könnten von o3 profitieren, wenn es um komplexe Simulationen oder anspruchsvolle Softwareentwicklung geht. Für kleinere Unternehmen ist die Technologie derzeit jedoch schwer zugänglich. OpenAI steht vor der Herausforderung, eine Balance zwischen Leistungsfähigkeit und Erschwinglichkeit zu finden.
Landwirtschaft wird präzise
Paprika pflücken, Krankheiten erkennen, Chemikalien sparen – die Universität Bonn zeigt, wie KI die Landwirtschaft nachhaltiger und effizienter machen kann. Im Mittelpunkt steht das Projekt „Hortibot“, ein Roboter, der selbstständig Paprika erntet. Mit drei Armen erkennt er die Frucht, schneidet sie präzise ab und legt sie in einen Korb. Unterstützt wird diese Technik von Drohnen, die die Felder auf Krankheiten untersuchen und gezielte Maßnahmen ermöglichen. Statt flächendeckend Chemikalien auszubringen, kann der Einsatz genau gesteuert werden. Das schont die Umwelt und spart Ressourcen. Die Vision der Forscherinnen und Forscher ist ein autonom arbeitendes System, das rund um die Uhr einsatzbereit ist. Angesichts des zunehmenden Arbeitskräftemangels in der Landwirtschaft könnten solche Technologien helfen, drängende Probleme zu lösen und gleichzeitig die Nahrungsmittelproduktion zu optimieren. In fünf Jahren sollen diese Systeme einsatzbereit sein.
KI im Gerichtssaal
Die Berliner Justiz testet derzeit den Einsatz von KI, um Prozesse zu beschleunigen und Verwaltungsaufgaben zu erleichtern. Im Mittelpunkt steht dabei ein Recherchetool, das Asylverfahren effizienter gestaltet, indem es relevante Informationen schneller zur Verfügung stellt. Zeitintensive Aufgaben werden damit deutlich vereinfacht, was Richter:innen und Anwält:innen entlastet. Gleichzeitig schreitet die Einführung der elektronischen Akte weiter voran, was die Digitalisierung in der Justiz entscheidend vorantreibt. Das Zusammenspiel von KI-gestützter Recherche und digitaler Aktenführung steigert nicht nur die Effizienz, sondern schafft auch mehr Transparenz in den Abläufen. Wichtig ist dabei, dass die Entscheidungsgewalt bei den Menschen bleibt, während die Technik als unterstützendes Werkzeug dient. Berlin zeigt, wie moderne Technologien sinnvoll integriert werden können, um bestehende Herausforderungen zu bewältigen und die Arbeitsweise der Gerichte nachhaltig zu verbessern.