Von der neuen ChatGPT-Suchmaschine, die OpenAI entwickelt hat, über Bildgeneratoren wie Flux 1.1 Pro und personalisierte Video-Charaktere bei KLING AI bis hin zur Nutzung von KI in militärischen und kreativen Projekten – die Möglichkeiten scheinen endlos. In diesem Beitrag werfen wir einen Blick auf aktuelle KI-Innovationen: Wie OpenAI die Online-Suche neu definiert, Suno AI die Musikproduktion individualisiert und ein autonomes Rettungssystem in China Menschenleben schützt. Auch das umstrittene Experiment eines polnischen Radiosenders mit KI-Moderatoren sowie Project CETIs Bemühungen, die Sprache der Wale zu entschlüsseln, zeigen, wie weit KI bereits in unserem Alltag angekommen ist. Die Bandbreite der Anwendungen macht klar, dass KI die Zukunft aktiv mitgestaltet und für immer mehr Lebensbereiche relevant wird.
1. Suchmaschine mit Potential
OpenAI hat die neue ChatGPT-Suchmaschine SearchGPT gestartet, die aktuelle Daten wie Nachrichten, Wetter und Aktienkurse in Echtzeit liefert. Im Gegensatz zur herkömmlichen Websuche durchsucht SearchGPT in Sekundenschnelle zahlreiche Quellen und liefert kurze, prägnante Antworten mit Quellenangabe. Diese Innovation könnte das Web nachhaltig beeinflussen, da die Nutzer Informationen direkt in der ChatGPT-Oberfläche finden und weniger Webseiten besuchen müssen. Derzeit steht die Funktion ChatGPT Plus- und Team-Nutzern zur Verfügung, kostenlose Nutzer müssen sich noch gedulden. Die Suchmaschine verwendet ein speziell angepasstes GPT-4 Modell in Kombination mit Microsofts Bing Technologie, was Fragen der Sichtbarkeit und Lizenzierung für Webseitenbetreiber aufwirft. Durch die Zusammenarbeit mit ausgewählten Medienunternehmen zeigt OpenAI, wie KI die Art und Weise, wie Informationen im Web bereitgestellt werden, neu gestalten kann. Ob diese Suche die Weblandschaft grundlegend verändern wird, bleibt abzuwarten.
2. Flux 1.1 Pro
Das deutsche KI-Unternehmen Black Forest Labs hat sein Modell Flux 1.1 Pro verbessert und zwei neue Modi – „Ultra“ und „Raw“ – eingeführt, die die Bildqualität und -geschwindigkeit verbessern. Im Ultra-Modus kann Flux Bilder mit viermal höherer Auflösung in nur zehn Sekunden pro Bild erstellen. Der Raw-Modus liefert natürlichere, weniger synthetische Bilder, die „echten“ Amateurfotos ähneln, und verbessert den Realismus von Menschen und Naturaufnahmen. Black Forest Labs möchte Flux zur bevorzugten Wahl für KI-generierte Bilder machen und bietet die Modelle über eine API an. Die neuen Funktionen verbessern die Flexibilität und Genauigkeit der Bilderzeugung erheblich und eröffnen Entwicklern die Möglichkeit, KI-Bilder in ihre Anwendungen zu integrieren. Angesichts der starken Nachfrage nach realistischen KI-Bildern könnte Flux 1.1 Pro neue Standards setzen.
3. Charaktertraining mit Kling
KLING AI, der KI-Videogenerator von Kuaishou, ermöglicht es Benutzern nun, ihre eigenen Videocharaktere zu erstellen und zu trainieren, die in verschiedenen Szenen konsistent dargestellt werden. Diese neue Funktion mit dem Namen „Custom Models“ ermöglicht es, 10 bis 30 kurze Videos hochzuladen, um einen individuellen Charakter zu trainieren. Anschließend kann der Charakter in verschiedene Szenen integriert werden, beispielsweise in eine 360-Grad-Darstellung oder in komplexere Perspektiven. KLING hat es den Nutzern somit erleichtert, persönliche Video-Avatare zu erstellen, die vielseitig einsetzbar sind und mehr Flexibilität bieten. Diese neue Funktion hebt KLING von anderen Videogeneratoren ab und richtet sich an Kreative und Unternehmen, die personalisierte Videoinhalte benötigen. KLING AI setzt damit einen neuen Standard in der Erstellung von personalisierten KI-Videos und festigt seine Position im wachsenden Markt für KI-Videos.
4. Smartes Rettungssystem
Ein chinesisches Forscherteam hat ein KI-gesteuertes Rettungssystem entwickelt, das Menschen vor dem Ertrinken in Badeseen schützen soll. Mehr als 100 Kameras und Wärmebildsensoren überwachen Strände und Seen. Die KI analysiert in Echtzeit Bewegungen auf dem Wasser und erkennt, wenn jemand in Not ist. Daraufhin werden autonome Rettungsboote an die entsprechende Stelle geleitet und führen selbstständig Rettungsaktionen durch. Das System reduziert die Abhängigkeit von Rettungsschwimmern und ermöglicht eine schnellere Reaktion im Notfall. Durch die Kombination von Robotik, künstlicher Intelligenz und Big Data könnte das System die Sicherheit an Stränden und Seen weltweit verbessern. Das chinesische Team betont, dass die kurze Reaktionszeit des Systems entscheidend ist, um Ertrinkende rechtzeitig zu retten.
5. KI Radiosender
Der polnische Sender OFF Radio Krakau hat sein Experiment mit KI-generierten Radiomoderatoren nach nur einer Woche wieder eingestellt. Ziel war es, mit virtuellen Moderatoren wie der fiktiven Journalistikstudentin „Emilia“ ein jüngeres Publikum anzusprechen. Nach massiven öffentlichen Protesten und einer Petition mit 23.000 Unterschriften wurde das Experiment jedoch abgebrochen. Die öffentliche Empörung machte deutlich, dass viele Menschen die Einführung von KI als Bedrohung für traditionelle Arbeitsplätze sehen. Nach Angaben des Senders ging es vor allem darum, sinkende Hörerzahlen zu kompensieren und zeitgemäße Inhalte zu präsentieren, aber das Experiment zeigte auch die ethischen Herausforderungen auf, die mit dem Einsatz von KI im Journalismus verbunden sind. Das Experiment soll nun wissenschaftlich ausgewertet werden, um Erkenntnisse für zukünftige KI-Anwendungen im Rundfunk zu gewinnen.
6. Llama fürs Militär
Meta hat kürzlich angekündigt, sein Open-Source-KI-Modell Llama für das US-Militär und staatliche Sicherheitsbehörden freizugeben. Partner wie Microsoft, IBM und Palantir werden Llama in ihre Dienste integrieren, um die Verteidigungsfähigkeiten der USA zu stärken. Llama soll in verschiedenen Bereichen eingesetzt werden, darunter Flugzeugwartung und Missionsplanung, und die technologische Dominanz der USA in der KI-Entwicklung fördern. Meta präsentiert sich als patriotisches Unternehmen und betont die Bedeutung demokratischer Werte im Gegensatz zu Chinas KI-Entwicklung. Darüber hinaus unterstützt Meta Projekte in den Bereichen Bildung und Energie. Allerdings gibt es auch Kritik an Metas Open-Source-Ansatz, da die Trainingsdaten nicht transparent sind. Dennoch könnte das Engagement von Meta eine neue Ära der militärischen Nutzung von KI einläuten, die Standards für Open-Source-KI erhöhen und gleichzeitig die Innovationskraft der USA stärken.
7. Wale verstehen
Das Projekt CETI nutzt künstliche Intelligenz, um die komplexe Kommunikation und das Verhalten von Pottwalen zu entschlüsseln. Ein speziell entwickeltes System verfolgt und lokalisiert die Wale, um ihre Klicklaute aufzuzeichnen. So können die Forscher die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung studieren. Die Tracking-Technologie basiert auf einem Netzwerk autonomer Drohnen, die die Position der Wale bestimmen, ähnlich wie Fahrdienste ihre Kunden orten. So können die Forscher Walbegegnungen dokumentieren und wertvolle Daten sammeln. Ziel ist es, mit Hilfe der gesammelten akustischen Daten die Sprache der Wale zu entschlüsseln und Einblicke in ihre Sozialstruktur zu gewinnen. Projekt CETI ist ein interdisziplinäres Projekt, das Meeresbiologie, Robotik und KI verbindet und die Grundlagen für die zukünftige Erforschung der Kommunikation von Walen legt.
8. KI Musiker
Suno AI, ein KI-Musikgenerator, führt die Funktion „Personas“ ein, mit der Nutzer den Stil eines Liedes speichern und neu interpretieren können. So können virtuelle Künstlerprofile erstellt werden, die bestimmte musikalische Eigenschaften wie Gesang und Stimmung beibehalten und immer wieder verwendet werden können. Diese „Personas“ sind entweder privat oder öffentlich zugänglich, wobei öffentliche Personas von anderen Nutzern übernommen und in eigene Werke integriert werden können. Das Feature richtet sich in erster Linie an Pro- und Premier-Mitglieder und soll die kreative Freiheit bei der Musikproduktion fördern. Mit Suno AI können Musiker und Kreative neue Songs mit einem einheitlichen Stil und einer klaren künstlerischen Linie kreieren. Das Feature zeigt, wie KI die Musikwelt bereichert und neue Möglichkeiten für die Kreation individueller Musik eröffnet.